Heilpflanzen-Anwendungen sind häufig wirksam
bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum – konkret bei Entzündungen
von Mundhöhle (Stomatitis), Zahnfleisch (Gingivitis), Zahnhalteapparat
(Parodontitis), Zunge (Glossitis), Rachen (Pharyngitis), oder Mandeln (Angina
tonsillaris).
Das sind auch bedeutende Themen für die Spitex.
Für Schleimhautentzündungen im Mund- und
Rachenraum werden in der Phytotherapie unter anderem Heilpflanzen mit
Gerbstoffen angewendet.
Sie wirken leicht antiseptisch und vor allem
entzündungshemmend. Im Mundraum bewirken sie ein »zusammenziehendes«
(adstringierendes) Empfinden.
Entzündete Schleimhäute werden durch Gerbstoffe oberflächlich
unempfindlich gegenüber äußeren Reizen. Gerbstoffe sind gut wasserlöslich und eignen
sich deshalb gut für die Zubereitung als Tee.
Ein Beispiel dafür ist der Schwarztee, den man
allerdings 8 – 10 Minuten ziehen lassen muss, damit der Gerbstoff sich gut im
Teewasser löst.
Schwarztee ist wohl in jeder Pflegeinstitution
und in vielen Haushalten vorhanden – ein günstiger Umstand für die Anwendung in
der Spitex. Schwarztee dient nicht nur innerlich als Genussmittel. Er lässt
sich beispielsweise in der Spitex oder in der Palliative Care gut einsetzen
äusserlich gegen Schleimhautentzündungen und Hautreizungen.
Zur einfacheren Anwendung werden Gerbstoffe
jedoch gerne auch als Tinktur aus gerbstoffhaltigen Pflanzen eingesetzt, zum
Beispiel Tormentilltinktur (aus Blutwurz, Potentilla erecta) oder Ratanhiatinktur (aus Krameria
triandra). Sie werden verdünnt als Gurgellösung oder unverdünnt zur Pinselung
eingesetzt. Vor allem Tormentilltinktur hat sich in der Palliative Care sehr
bewährt.
Gerbstoffe wirken relativ intensiv und rasch
entzündungswidrig und werden im Mundraum über begrenzte Zeit angewendet, weil
sie sonst austrocknend wirken können. Darum wird nachfolgend häufig auf
Schleimpflanzen umgestellt (beispielsweise Eibischwurzel, Leinsamen), die
reizlindernd und beruhigend auf die Schleimhäute wirken.
Fundierte Kenntnisse über
Heilpflanzen-Anwendungen erweitern die Handlungsmöglichkeiten der Pflegenden.
Siehe auch:
Phytotherapie / Pflanzenheilkunde:
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